In der Ausgabe der FAZ Sonntagszeitung vom 10.08.14 sprang mir gleich der erste Artikel in die Augen: „Betrüger kapern Immobilienportale“. Anscheinend sind davon alle großen und bekannten Immobilienportale betroffen.
Die Vorgehensweise sieht meist so aus: die Betrüger stellen gefälschte Immobilienanzeigen in die Portale ein. Schon die SZ berichtete vor über einem Jahr (25.06.2013), dass Immobilienportale genutzt würden, um mit günstigen Mietangeboten gutgläubige Mieter anzulocken, die oft gerade in Großstädten verzweifelt nach bezahlbarem Wohnraum suchen. Mittlerweile werden aber auch mehr und mehr Immobilienverkäufe fingiert. Oft werden die Inserate so gestaltet, dass das Angebot sehr günstig ist. Der angebliche Besitzer befindet sich meist im Ausland, die angebotene Immobilie benötigte er nur temporär (Studienaufenthalt der Kinder, beruflicher Auslandseinsatz). Zu einer Besichtigung kann er nicht persönlich erscheinen, aber die Schlüssel gegen Zahlung einer Vorkaution zusenden. Die Zahlung wird über einen Zwischenhändler oder Transferdienst abgewickelt, der aber dazu dient, den Empfänger zu anonymisieren. Wer sich darauf einlässt wird aller Wahrscheinlichkeit nach weder sein Geld wiedersehen, noch je einen Schlüssel erhalten.
Die LKA Bayern und NRW warnen deshalb Immobiliensuchende dringend davor, sich auf solche dubiosen Angebot einzulassen. Die FAZ schreibt dazu: „Marktbeobachter sprechen von mehreren hundert Falschannoncen pro Woche. Der Warndienst Wohnungsbetrug.blogspot listet für 2014 schon 3300 Falschannoncen auf.
Die Immobilienportale reagieren, indem sie mit Hilfe von Filtern und Algorithmen verdächtige Angebote identifizieren und von einem Mitarbeiterteam prüfen lassen. Dabei werden die Täter immer dreister und verbergen sich z.T. unter Namen realer Immobilienbesitzer und stellen z.T. einfach kopierte Immobilienangebot ein.
In diesem Falle ist es doch sicherer, wenn sich sowohl Verkäufer als auch Käufer, oder Vermieter und Mieter eine Immobilie für eine persönliche Betreuung durch einen ortsansässigen Immobilienmakler wenden.